Unsicherheiten im neuen Job - Erfahrungsbericht & was Arbeitsgebende dagegen tun können

Der erste Arbeitstag im neuen Job ist für viele von uns sehr aufregend. Neben der inhaltlichen Einarbeitung spielen auch viele soziale Aspekte eine große Rolle. Wie werde ich mich mit den Kolleg:innen verstehen? Wie ist das Klima am Arbeitsplatz und der Umgang miteinander? Doch was genau können Unsicherheiten im neuen Job sein und wie kann ich mit diesen umgehen?

Neuer Job, neue Verantwortung, viele Unsicherheiten

Unsicherheiten beim Start in den Job sind völlig normal, vor allem wenn es der erste Job nach dem Studium ist.

Die Unsicherheiten beim Onboarding

Die ersten Wochen waren für mich ziemlich stressig. Viele Termine, Eindrücke und neue Leute, auf die ich mich einstellen muss. Das ist nicht immer einfach. Ich möchte Initiative zeigen, ohne aufdringlich zu sein. 

Es ist ein Seiltanz zwischen engagiert Ideen einbringen wollen und nicht so tun, als ob man alles besser wüsste.

Ich frage mich Dinge, wie: 

  • Wie viel kann ich privat preisgeben? 

  • Wie ist überhaupt der Umgang untereinander? 

  • Was ist meine Rolle im Unternehmen?

Erstmal die Lage abchecken! Oft gibt es viele implizite Regeln und Verhaltensweisen am Arbeitsplatz, die wir als Newbie lernen müssen. Wird zusammen Mittag gegessen? Gibt es eine Pausenregelung? Machen Leute eher ihr eigenes Ding oder wird viel gemeinsam gearbeitet? Wie sind die Rollenverteilungen und Machtverhältnisse innerhalb des Teams? 

Ein großer Schwall an Überforderung überfällt mich in den ersten Wochen. Ich kann nicht sagen was anstrengender ist: Die inhaltliche Einarbeitung oder die soziale Integration ins Team. Die eigenen hohen Ansprüchen gut zu performen helfen auch nicht gerade dabei, dass ich mich schnell wohl fühle.

Wie es mit meinen Unsicherheiten am Arbeitsplatz weiter ging

Das hört sich ja alles erstmal ganz dramatisch an. Trotzdem ist es in den allermeisten Fällen so, dass wir uns nach ein paar Wochen bis Monaten eingearbeitet haben und uns dann auch viel wohler fühlen. Surprise! So auch bei mir.

Und nachdem sich die erste Überforderung gelegt hat, wird die Begegnung mit anderen Kolleg:innen immer schöner und es macht richtig Spaß, Kontakte und Freundschaften am Arbeitsplatz zu finden.

Was hat mir geholfen mit meinen Unsicherheiten am Arbeitsplatz umzugehen?

Viele Arbeitgebende wissen, dass der erste Arbeitstag sehr anstrengend ist und der Start und die Einarbeitung mehrere Monate dauern bis man sich wohl und angekommen fühlt. Bis auf ein paar Ausnahmen, wo die Arbeitsbedingungen einfach inakzeptabel sind, regeln in den meisten Fällen also die Zeit und die Geduld mit sich selbst viel von dem Unbehagen, das viele von uns in den ersten Wochen und Monate am Arbeitsplatz verspüren.

  • Verständnis und Empathie vom eigenen Umfeld sind sehr hilfreich.

  • Auch die Empathie sich selbst gegenüber sind entscheidend dafür, wie wir in uns in neuen Situationen wie bei einem neuen Job fühlen. Sich selbst das OK zu geben, dass wir in den ersten Arbeitstagen keine Wunder vollbringen müssen und sich die Erlaubnis zu geben, ein:e Anfänger:in zu sein, nehmen oft viel Druck aus der Situation.

  • Auch das Umfeld, also der Arbeitgeber und das Team können viel tun, damit wir uns willkommen fühlen und einen möglichst guten Einstieg in den neuen Job haben:

Was können Arbeitgebende machen, um Unsicherheiten im neuen Job zu verringern?

Psychologisch sicheres Umfeld

Keine Angst vor Fehlern haben zu müssen und immer die Möglichkeit zu haben, Fragen zu stellen haben mir sehr beim Einstieg in den neuen Job geholfen - Stichwort "Psychological Safety". Auch eine:n Mentor:in zu haben und zu wissen an wen wir uns bei Fragen wenden können, ist super, um sich gerade am Anfang Rückversicherung einzuholen. 

Gemeinsame Aktivitäten

Egal ob es gemeinsame Mittagspausen sind, ein After-Work-Bierchen mit den Kolleg:innen oder auch gemeinsam, Sport zu treiben. Möglichkeiten, um sich über die Arbeitszeiten hinaus auszutauschen, helfen vor allem bei der sozialen Integration ins Team. Diese ist besonders wichtig dafür, dass wir uns wohl und dazugehörig fühlen.

Tipp: Auch Apps wie Zwopr erleichtern den Austausch zwischen Kolleg:innen. So kann man sich ganz einfach über die App verknüpfen, um sich gegenseitig bei alltäglichen Aufgaben zu unterstützen oder aber auch gemeinsame Aktivitäten zu planen. 

Erwartungsmanagement

Kennenlernen ohne Zwang und Druck sind wichtig, um gut ins Team zu finden. Doch auch auf beruflicher/ inhaltlicher Ebene ist es extrem hilfreich zu wissen, wie die Zusammenarbeit im Unternehmen zum Beispiel zwischen Teamleiter:in und Teammitglied gestaltet wird.

  • Was erwarte ich von meiner Rolle im Unternehmen?

  • Und was kann ich dafür geben?

  • Genau so ist es auch wichtig, dass die andere Seite sagt, was sie bereit ist zu geben und was im Unternehmen machbar ist und was vielleicht nicht.

Klar abgesteckte Erwartungen und Ziele beugen Missverständnissen vor und erhöhen die Motivation und Zufriedenheit von beiden Seiten.

Mein Fazit

Der Einstieg in meinen neuen Job war definitiv anstrengend. Gemeinsame Mittagessen, Kaffeepausen und ein offenes Arbeitsumfeld, in dem ich jederzeit Fragen stellen konnte, haben es mir extrem erleichtert dort anzukommen und mich als Teil des Unternehmens zu fühlen.

Wichtig für mich war vor allem Geduld und ein empathischer Umgang mit mir selbst. Dieser Umgang kann erleichtert werden, indem das Unternehmen eine herzliche und wertungsfreie Atmosphäre schafft und Erwartungen im Team klar kommuniziert werden.

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